TREPPEN-LEXIKON damit keine Fragen offen bleiben

Eiche

Die Eiche ist die wichtigste Laubbaumart der Nordhalbkugel. Sie wächst in Nord- und Zentralamerika, in Südamerika (allerdings dort nur in Kolumbien), in Europa, Kleinasien und Nordafrika. In Deutschland sind Eichen nach den Buchen die verbreitetste Laubbaumart. In Europa heimische Eichenarten sind: Stiel- und Traubeneiche sowie die immergrüne Korkeiche, die in den Mittelmeerländern zu finden ist. Die Roteiche dagegen ist in den östlichen Teilen Nordamerikas beheimatet und wurde erst im 18. Jahrhundert in Mitteleuropa eingeführt. Ursprünglich schätzte man sie nur als dekorativen Parkbaum. Seit dem 20. Jahrhundert wird diese Baumart auch forstwirtschaftlich genutzt. Das Holz aller Eichenarten ist gut aus nachhaltig genutzten Forsten erhältlich.

Die Mooreiche ist keine lebende Baumart, sondern das Holz von Eichenstämmen, die Jahrhunderte lang in Mooren und Sümpfen gelegen haben und die nach dem Trockenlegen der Sumpfgebiete geborgen wurden. Die Mooreiche ist unregelmäßig gefärbt und hat einen Farbton, der von hellgrau bis hin zu tiefschwarz geht.

Bei den Eichen unterscheiden sich Kern- und Splintholz sehr deutlich von einander: das Kernholz ist grau-bräunlich (bei der Roteiche rötlich) und dunkelt stark nach, während das Splintholz eine grau-weiße Farbe hat. Eine Besonderheit des Eichenholzes ist es, dass das Splintholz nicht resistent gegen Pilz- und Insektenbefall ist, während das Kernholz eine sehr gute Wetterfestigkeit aufweist. Deshalb wird für die Verarbeitung nur das Kernholz der Eiche verwendet, so dass sich der Farbunterschied zwischen Kern und Splint nicht auswirkt.

Eiche ist ein hartes, mittelschweres und elastisches Holz, das sich sehr gut als Treppenbauholz eignet und der Treppe eher ein rustikales Aussehen verleiht.

Die sehr ausgeprägte Maserung des Eichenholzes kann durch das Kalken des Holzes unterstrichen werden. Dabei wird nach einer entsprechenden Vorbehandlung ein Brei aus Kalkweißpaste in die Poren eingerieben, der Überschuss abgewischt und nach dem Trocknen die Holzoberfläche lackiert. Auf diese Weise erreicht man, dass nur die Holzporen weiß erscheinen (sog. weiß gekalkte Eiche).

Eine weitere Farb-Variante ergibt sich aus dem Räuchern des Eichenholzes. Durch die Behandlung mit Ammoniak in einer Räucherkammer verändert sich die Farbe des Holzes in dunkelbraun (Eiche geräuchert). Nach Behandlung durch Ammoniak in einer Vakuumkammer wird ein komplett schwarzes Eichenholz (Räuchereiche) erzielt.